Formen von Sucht
Sucht dient also dazu, etwas anderes zu verdecken oder zu verdrängen.
Was genau ist es, was Sucht verdecken soll?
Ich hatte bereits erwähnt, dass Sucht dazu dient, ein Defizit an schöpferischer Erfüllung, Anerkennung und Erfolg auszugleichen.
Was sind die Kennzeichen eines schöpferisch erfüllten Lebens mit Anerkennung und Erfolg?
- Man tut Dinge, die man will und die einen glücklich machen.
- Es überwiegen glückliche Gefühle von Bestätigung und Getragen-sein. Gefühle des Erfüllt-Seins überwiegen klar Gefühle von Unerfülltheit.
- Das Leben ist erfüllt von aufregenden Ereignissen.
Gut. Und wie sieht ein Leben ohne schöpferische Erfüllung aus?
- Es ist langweilig, trist und irgendwie sinnlos.
- Es passiert nicht viel aufregendes.
- Man fühlt sich unzufrieden und unerfüllt.
Ich habe diese Aufzählungen extra so gewählt, um direkt auf die 3 Grundformen von Sucht überzuleiten.
Es gibt 3 Grundformen von Sucht, die sich darin unterscheiden, was genau Sucht verdeckt bzw. worauf die Suchthandlung abzielt:
- Anheben des Befriedigungsniveaus: Hierzu zählen alle Formen von Sucht, die auf Genusshandlungen basieren, zum Beispiel Essen
- die Suche nach aufregenden Ereignissen: Hierzu zählen z.B. das ständige Schauen nach E-Mails, SMS, neuer Artikel in Blogs oder sonstiger Nachrichten
- unangenehmen Gefühlen ausweichen: Hierzu zählt alles, was dazu dient, eine als unangenehm empfundene, leere, emotionale Situation irgendwie auszufüllen, z.B. Fernsehen oder Computerspiele, aber auch Beziehungen. Diese Grundform von Sucht basiert auf einer möglichst starken Bindung von Aufmerksamkeit. Indem die Aufmerksamkeit anderweitig gebunden wird, werden Gefühle daran gehindert ins Bewusstsein zu treten, die ohne diese Bindung der Aufmerksamkeit sofort ins Bewusstsein treten würden. Es sind Gefühle von Langeweile, Sinnlosigkeit und Tristesse.
Warum treffe ich diese Unterscheidung der Grundformen von Sucht?
Wir kommen jetzt zur Frage, wie man aus einer Sucht herauskommt. Und das funktioniert um so besser, um so genauer man weiß, womit man auf dem Weg aus einer Sucht heraus konfrontiert wird.